Rheuma besser verstehen

Mehr als 20 Millionen Menschen in Deutschland leiden unter rheumatischen Schmerzen. Von schmerzenden Knien über geschwollene Finger bis hin zu steifen Handgelenken – die Beschwerden sind vielfältig. Alle haben jedoch eines gemeinsam: sie beeinträchtigen die Lebensqualität und die Lust an Bewegung.

Rheuma ist ein Oberbegriff für verschiedene Erkrankungen, die am Bewegungsapparat auftreten und fast immer mit Schmerzen verbunden sind. Es sind über 100 Erkrankungen bekannt, welche zum rheumatischen Formenkreis gehören. Rheumagil erklärt die wichtigsten Formen und Ursachen.

Rheumatoide Arthritis

Rheumatoide Arthritis ist eine oftmals schubweise verlaufende, entzündliche Erkrankung des Binde-, Stutz- und Muskelgewebes mit Hauptmanifestation an der Gelenkinnenhaut und an gelenknahen Strukturen (z.B. Schleimbeutel). Die rheumatoide Arthritis ist die häufigste und bekannteste der entzündlich-rheumatischen Erkrankungen und betrifft Frauen dreimal häufiger als Männer. Bei vorhandener erblicher Veranlagung und unter Einwirkung von äußeren Faktoren führt das Zusammenspiel mehrerer Faktoren zu einer Fehlleistung des Immun- oder Abwehrsystems. Das heißt, das Immunsystem richtet sich gegen den eigenen Körper, in diesem Fall gegen das Gelenkgewebe. Äußere Faktoren können Stress (bewirkt eine Schwächung des Immunsystems) oder hormonelle Komponenten sein.

Arthrose der Gelenke

In der Regel sind mehr Frauen als Männer betroffen. Die Erkrankung beginnt meist zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr, je nach Ursache mitunter auch schon früher (z.B. nach einem Unfall oder einer Verletzung). Arthrosen sind chronische Gelenkerkrankungen, die aufgrund von Veränderungen des Gelenkknorpels und des darunterliegenden Knochengewebes entstehen. Die Ursachen sind Umbauprozesse im Knorpelgewebe und im gelenknahen Knochengewebe. Dabei kommt es zu einer Störung des Gleichgewichts im Knorpelstoffwechsel, wobei der Abbau von Knorpelsubstanz überwiegt.

Fibromyalgie

Die Fibromyalgie ist eine chronische Erkrankung des Bewegungsapparates. Da die Beschwerden sehr vielfältig sind und das Krankheitsbild schwer zu erfassen ist, waren die Ursachen lange Zeit unbekannt. Heute gehen Wissenschaftler von einer Störung der Stress- und Schmerzverarbeitung aus. Typische Kennzeichen der Fibromyalgie sind sogenannte Ganzkörperschmerzen, die über mindestens drei Monate anhalten: Der Patient klagt über großflächige (Muskel-)Schmerzen von Kopf bis Fuß, vor allem an der Wirbelsäule, an Armen und Beinen, aber auch Schlaflosigkeit, Angststörungen, Erschöpfung, chronische Müdigkeit und Depression können auftreten.